Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  6. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  7. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  8. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  9. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  10. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  11. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  12. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  13. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  14. Papst Franziskus starb an einem Schlaganfall und Herzversagen
  15. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!

Eine moralische Pflicht zum 'Kirchenaustritt'?

20. März 2019 in Kommentar, 230 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vielleicht sollten Katholiken in Deutschland etwas revolutionärer werden und Marx, Bode & Co, die de facto ein Schisma mit der Weltkirche in Kauf nehmen, ganz klar mitteilen, dass dann auch der „Austritt“ folgen wird - Ein Kommentar von Roland Noé


München (‪kath.net‬/rn)
Jede Woche kommen bei ‪kath.net‬ Anfragen an, wie man denn in Deutschland die Kirchensteuer umgehen könne. Die Antwort ist relativ einfach: „Austreten“. JA, so einfach geht das. Sonst wird man in Deutschland die Kirchensteuer nicht vermeiden können. Übrigens ist neben Österreich und der Schweiz Deutschland das einzige katholische Land der Welt, in dem es eine solche Steuer gibt, und weltweit sogar das einzige Land, in dem der Staat bei der Eintreibung mithilft. Damit praktiziert ausgerechnet im „Luther-Land“ Deutschland die katholische Kirche die Vermischung eines Sakraments mit Geld in einer Extremform, die weltweit bei Katholiken für Kopfschütteln und Unverständnis sorgt.

Zurück zur Frage: Wie kann man es vermeiden? Nochmals die klare Antwort: „Austreten“. Das Wort klingt erschreckend für einen überzeugten Katholiken, aber die eigentliche Frage lautet: kann man überhaupt aus der Kirche austreten? Die Antwort ist „NEIN“. Etliche Theologen haben immer wieder betont, dass man theologisch gesehen aus der katholischen Kirche gar nicht austreten kann, da jeder Getaufte durch den Empfang dieses Sakraments definitiv in die Kirche eingegliedert wird.

„Semel catholicus semper catholicus“ (einmal katholisch, immer katholisch) nennt sich der dogmatische Grundsatz dahinter, der nach wie vor Gültigkeit hat und deutlich gewichtiger ist als angstauslösende Schreiben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu dem Thema.

2009 hatte Benedikt XVI. bestätigt, dass ein formaler Abfall vom Glauben der Kirche das Prägemal der Taufe nicht auslöschen kann, da es untilgbar ist.


Der Päpstliche Rat für die Interpretation von Gesetzestexten hatte 2006 erklärt: „Der Abfall von der katholischen Kirche muss, damit er sich gültig als wirklicher actus formalis defectionis ab Ecclesia darstellen kann (…), konkretisiert werden in: a) einer inneren Entscheidung, die katholische Kirche zu verlassen, b) der Ausführung und äußeren Bekundung dieser Entscheidung, c) der Annahme dieser Entscheidung von Seiten der kirchlichen Autorität“.

Fakt ist, dass es in Deutschland immer mehr Katholiken gibt, bei denen a) nicht zutrifft. Sie wollen die Kirche nicht verlassen, sie wollen lediglich kein Kirchensystem mehr finanziell fördern, welches tatsächlich vor Ort und praktischer Weise immer weniger mit Glaube und Kirche zu tun hat.

Erzbischof Georg Gänswein hatte 2016 den deutschen Weg bei Kirchenaustritten schwer kritisiert und klargestellt, dass das Schwert der Exkommunikation korrekturbedürftig sei. Gänswein hatte die Bischöfe zu einem Ende der Exkommunikation bei Kirchenaustritten aufgefordert.

"Das scharfe Schwert der Exkommunikation bei Kirchenaustritt ist unangemessen und korrekturbedürftig", so Gänswein gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Es sei übertrieben und nicht nachvollziehbar, dass man nicht mehr Teil der Kirche sei, wenn man die Kirchensteuer nicht mehr zahlen wolle. "Man kann Dogmen infrage stellen, das tut keinem weh, da fliegt keiner raus. Ist denn das Nichtbezahlen von Kirchensteuer ein größeres Vergehen gegen den Glauben als Verstöße gegen Glaubenswahrheiten?", fragte er.

Keine Angst: Auch in Deutschland gibt es immer mehr Priester, die kein Problem damit haben, wenn ein Katholik aus der Kirche „austritt“. Die Hl. Eucharistie wird man trotzdem überall bekommen, auch ein kirchliches Begräbnis wird kaum ein Priester verweigern. Und der liebe Gott dürfte ohnedies ein viel, viel größeres Herz haben, das auch unsere Motivation kennt.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Deutschland stellt sich aber inzwischen die Frage gar nicht mehr, ob Gott ein „Kirchenaustritt“ in Deutschland beleidigen würde, sondern ob es nicht inzwischen in einigen deutschen Diözesen, in denen die Hirten seit Jahren damit beschäftigt sind, die katholische Kirche und ihre Lehre völlig zu demolieren, nicht mittlerweile bereits Pflicht wäre, aus der Kirche „auszutreten“, um damit mit dem eigenen Geld dies nicht noch zu unterstützen.

kath.net-Leser „Beethoven“ hat vor einigen Tagen beim Thema "Soll in Deutschland die katholische Sexualmoral abgeschafft werden?" folgenden Leserkommentar gepostet: „Ich stelle die Frage: Ich erkläre dem Standesamt, dass ich keine Kirchensteuer zahle. Ich will aber weder die Kirche verlassen, noch habe ich etwas ähnliches vor der zuständigen kirchlichen Autorität bekundet. Auf der anderen Seite legt ein Kardinal, der mit seiner blutroten Schärpe versprochen hat, sein Leben für Christus hinzugeben, sein Kreuz öffentlich vor aller Welt ab. Und jetzt frage ich euch: Wenn beide vor ihrem letzten Richter stehen und sich über ihre Treue zur Kirche und Christus verantworten müssen, wer von beiden wird gerichtet werden?“

Vielleicht sollten Katholiken in Deutschland hier durchaus etwas mutiger und revolutionärer werden und Bischöfen wie Marx, Bode und anderen, die beispielsweise die Sexualmoral der Kirche de facto abschaffen wollen und de facto ein Schisma mit der Weltkirche in Kauf nehmen, ganz klar ins Stammbuch schreiben, dass dann auch der „Austritt“ folgen wird. Geld ist in Deutschland bei nicht wenigen Bischöfen nach wie vor das stärkste Argument. Neue Mitglieder werden diese Bischöfe mit der Abschaffung der Sexualmoral keine gewinnen, höchstens treue Mitglieder verlieren.

Daher: Rufen Sie Ihren Bischof an oder schreiben Sie ihm dies ganz klar. Keine Angst: Auch mit einem „Kirchenaustritt“ in Deutschland bleibt man Katholik vor dem lieben Gott und hat noch immer gute Chancen in den Himmel zu kommen, wenn man ein rechtschaffenes Leben führt und auf die Barmherzigkeit Gottes vertraut.



NEU! kath.net-via Telegram-Messanger - kath.net-Breaking News, kath.net-Mission und NEU (!) "Church-Whispers" (Hintergründe, Kirchengeflüster, fast Privates und mehr)


Kommen Sie zu den kath.net-Treffen nach Wien und Berlin!



Der kath.net Video Blog Montag #7 - Die Gerechtigkeit Gottes & das Martha Syndrom from kath.net on Vimeo.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirchensteuer

  1. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  2. Wie die Diözese Bozen-Brixen ‚Kirchenaustritte’ handhabt
  3. Kirche muss reich an Glauben sein, nicht reich an Geld
  4. Es reicht
  5. BKU-Vorsitzender stellt deutsches Kirchensteuersystem in Frage
  6. Evangelische Bischöfin: Heutiges Kirchensteuermodell eine 'Mit-Ursache von Kirchenaustritten'
  7. 2019: Neues Rekordhoch bei Kirchensteuereinnahmen in Deutschland
  8. Hahne: Kirchen sollten für 2 Monate auf die Kirchensteuer verzichten!
  9. #Corona Auswirkungen für die deutschen Bistümer werden dramatisch
  10. Der deutsche Kirchensteuerirrsinn







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. „In Blut getränkt“
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  11. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  12. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  13. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  14. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  15. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz